Demokratie heute hat viele Facetten. Ob Klimawandel, Lobby- und Entwicklungsarbeit oder Forderungen nach mehr Einflussnahme von Bürger:innen auf das politische Geschehen – Akteur:innen und Netzwerke setzen sich in ihren Kampagnen und Initiativen rund um den Globus für demokratische Werte ein: für Vielfalt, Freiheit, Offenheit und Toleranz.
Klicken Sie sich durch beispielhafte Projekte auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene und lassen Sie sich inspirieren.
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Das IBA Projekt Beulwitzer Straße in Saalfeld bildet einen Zwischenraum zum Ankommen. Anwohner:innen und Geflüchtete bauen hier gemeinsam Werk- und Freiräume. Auf dem Gelände der alten Kaserne an der Beulwitzer Straße in Saalfeld baut die Stadt ein Werkhaus im „Zwischenraum zum Ankommen" als neue soziale Infrastruktur im jüngsten und kulturell vielfältigsten Quartier im Landkreis. Ziel ist es, im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe, eine voraussetzungslose, wohnortnahe Vorstufe für Ausbildung, Gründung oder Beschäftigung zu schaffen. Dabei wird bereits der Planungs- und Bauprozess mit vielen Werkstätten und Bauaktionen zum Beteiligungsprojekt und Lernfeld. Mit dem „Zwischenraum zum Ankommen" ist sowohl die Lage des Quartiers zwischen Stadt und Land als auch die Lage des Grundstücks zwischen der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete und den Wohngebäuden gemeint. Er bezeichnet auch die Orientierungsphase zwischen Herkunft und Zukunft, sowie den Übergang zwischen Ausbildung und Beruf, Familie und Gesellschaft. Angestrebt wird eine lebendige Nachbarschaft mit Möglichkeitsräumen und Unterstützungsangeboten, die allen persönliche Entwicklungsperspektiven und gesellschaftliche Teilhabe eröffnet. Seit 2015 hat die Stadt Saalfeld gemeinsam mit dem Bildungszentrum Saalfeld die Idee des Werkhauses konsequent vorangetrieben, das 2016 über den Aufruf „Arrival Stadt-Land" zur IBA Thüringen kam. In der Ideenstudie von Urban Catalyst, die 2017/18 gemeinsam mit den Bewohner:innen entwickelt wurde, entstand die Vision eines multifunktionalen, modularen Gebäudes mit Werkräumen u.a. zum Bauen, Reparieren, Kochen, Nähen, sowie Flächen für kleinteiligen Handel, Café, Begegnung und Bildung und verschiedenartige Freibereiche für Garten, Sport und Spiel.

Die Genossenschaft Bahn-Hofladen Rottenbach e.G. aus lokalen Produzent:innen und Anwohner:innen betreibt seit 2019 den Bahn-Hofladen, um die Nahversorgung vor Ort abzudecken. Der leerstehende Bahnhof Rottenbach wurde im Rahmen der IBA Thüringen als "Ein Tor ins Schwarzatal" saniert und wird seit Juli 2019 flexibel als Bahn-Hofladen und Bürger:innenbüro genutzt. Entstanden ist auf dem Bahnhofsvorplatz außerdem ein neuer Verkehrsknotenpunkt für Bus, Bahn, Auto und Fahrrad, dessen Gestaltung in origineller Weise regionale Materialien und traditionelles Handwerk aufgreift. Im denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude befindet sich der Bahn-Hofladen, ein genossenschaftlicher Dorfladen, der mit dem Verkauf regionaler Produkte einen wichtigen Beitrag zur Nahversorgung des Ortes liefert. Eigentümerin des Gebäudes ist die Stadt Königsee, der Regionalladen wird von der Genossenschaft Bahn-Hofladen Rottenbach e.G. betrieben. Das Gesamtareal soll ab 2022 zusätzlich durch ein kleines neues Multifunktionshaus ergänzt werden.
Die Partnerschaften für Demokratie im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt setzen sich für Freiheit, Offenheit und Toleranz als demokratische Werte ein. Die lokalen Partnerschaften für Demokratie (PfD) mit Sitz in Saalfeld unterstützen alle relevanten Akteur:innen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt bei Aktivitäten gegen äußerst rechte Strukturen, Gewalt und Menschenfeindlichkeit. Dabei liegt ein besonderes Interesse von PfD aufgrund der Siedlungsstruktur im Landkreis in der Demokratiestärkung im ländlichen Raum. Schwerpunkt-Programme von PfD sind: Lust auf Zukunft, Willkommenskultur sowie Heimat selbst gestalten – selber machen. Ziel bis zum Ende der aktuellen Förderperiode ist es, eine Regionalstrategie zur Demokratie-Stärkung für Saalfeld-Rudolstadt zu entwickeln und in einem Abschlussbericht fassbar zu machen.
Die demokratischen Werte im und um den Sport zu stärken, mit Konflikten (besser) umgehen zu lernen und Diskriminierungen vorzubeugen – das sind die Ziele, die der Landessportbund mit seinem Projekt „Sport zeigt Gesicht! Gemeinsam couragiert handeln“ verfolgt.
Das Ziel von „We United" ist es, soziale Missstände und alle Arten von Diskriminierung in unserer Gesellschaft sichtbar zu machen, Projekte und Angebote für betroffene Personen zu schaffen und einen Diskurs mit allen Mitmenschen anzustoßen. Sie setzen sich ein für soziale Chancengleichheit, Inklusion in allen Lebensbereichen, Kinderrechte, interkulturellen Austausch und für Akzeptanz jeder Art der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität. Sie arbeiten mit vielen bestehenden Kooperations- und Netzwerkpartner:innen der Stadt Weimar zusammen und wollen dabei sowohl auf lokale als auch nationale und internationale Herausforderungen eingehen. Diskriminierung ade, Vielfalt olé!